Platzangebot, Alltagstauglichkeit und Tragekomfort

Um auszutesten, was im kompakten Cullmann COMO Crosspack 300 alles an Ausrüstung verstaut werden kann, wurden diesmal zwei Testausrüstungen in der Tasche verstaut. Gleich vorweg: Für semiprofessionelle DSLR-Kameras mit Batteriegriff ist die Höhe der Sling-Tasche zu gering. Für Einsteigerkameras wie die Canon EOS 1000D oder 550D müsste es allerdings auch mit Batteriegriff reichen. Da ich keine Einsteigerkamera mit Batteriegriff zur Verfügung habe kann ich dies nicht testen. Die Tiefe des Innenraumes beträgt 12,2 cm. Eventuell hat jemand eine Kamera wie die oben genannten Modelle oder ein Pendant eines anderen Herstellers inklusive Batteriegriff zur Hand und kann dessen Höhe (Unterkante Batteriegriff bis Oberkante Blitzschuh) ausmessen und in den Kommentaren hinterlassen! Vielen Dank!

Kommen wir nun zur Testausrüstung:

Ausrüstungsbeispiel 1

• Canon EOS 30D
• Canon EF 85 mm f/1.8 USM (angesetzt an 30D)
• Canon EF-S 18-55 mm f/3.5-5.6
• Canon EF-S 55-250 mm f/3.5-5.6
• Sigma 10-20 mm f/4.0-5.6 EX DC HSM (Geli separat)
• Canon Speedlite 430 EX
• Canon CB-5L Ladegerät + Stromkabel
• 2x CF-Speicherkarte inkl. Schutzhüllen
• Objektiv- und Kameradeckel
• Ersatzakku Canon BP-511

Vier Objektive, davon ein Teleobjektiv, eine Festbrennweite und zwei Weitwinkel lassen sich sauber in der Tasche verstauen. Auch das übrige Zubehör kriegt man gut unter. Nur beim Blitz muss man aufpassen. Dieser ist im aufgeklappten Zustand zu lang und muss in die „90°-Stellung“ gebracht werden, um ihn im Cullmann COMO Crosspack 300 zu verstauen. Dafür bietet die Tasche aber genug Platz.

Ausrüstungsbeispiel 2

• Canon EOS 30D
• Canon EF 70-200 mm f/4.0 L IS USM (angesetzt an 30D)
• Canon EF 85 mm f/1.8 USM
• Canon EF-S 18-55 mm f/3.5-5.6
• Sigma 10-20 mm f/4.0-5.6 EX DC HSM (Geli separat)
• Canon Speedlite 430 EX
• Canon CB-5L Ladegerät + Stromkabel
• 2x CF-Speicherkarte inkl. Schutzhüllen
• Objektiv- und Kameradeckel
• Ersatzakku Canon BP-511

Im Grunde wurde nur das Teleobjektiv ausgetauscht. Da das 70-200er nicht stehend in der Tasche untergebracht werden kann wurde es angesetzt an die Kamera im Hauptfach verstaut. Wer also häufig mit einem Teleobjektiv unterwegs ist und dieses immer schussbereit haben möchte ist mit der COMO Crosspack 300 gut beraten.

Der Schnellzugriff ist ausreichend groß dimensioniert, um die Kamera ohne Fummelei herauszunehmen. Wenn man die Tasche so gestaltet, wie im zweiten Ausrüstungsbeispiel, ist ein weiteres Objektiv über den Schnellzugriff erreichbar. Da die Klettverschlüsse der Trennelemente sehr gut sind und auf einer klappbaren Lasche aufgenäht sind lassen sie sich auch am eigenen Trennelement festkletten. Dadurch ist es möglich einen Raumteiler wie auf den Beispielbildern gezeigt zu erzeugen.

Das Daypack ist zwar klein und unorganisiert, fasst aber die wichtigsten Dinge, die man unterwegs dabei haben möchte. Geldbeutel, Stadtplan und 0,5 Liter Wasserflasche lassen sich bequem unterbringen. Das Handy steckt man aber lieber in die Hosentasche, bevor es im Daypack herumkugelt.

Dank des breiten durchgängig gepolsterten Schultergurtes und des stabilisierenden Hüftgurtes ist der Tragekomfort hoch. Die Rückenpolster sitzen seitlich der Wirbelsäule und verteilen die Last ebenfalls gut. Wie für Sling-Taschen üblich sinkt auch beim Vertreter von Cullmann der Tragekomfort mit zunehmendem Gewicht des Gepäcks.

Besonders gefallen hat mir die Lösung mit dem Klettverschluss am Schultergurt. Dieser und der Clipverschluss sind so positioniert, dass man sich nicht verrenken muss, um die bei anderen Herstellern meistens an der Hüfte sitzenden Kunststoffschnallen zu öffnen. Der Klettverschluss hat zusätzlich den Vorteil, dass man die Tasche schnell an den Träger anpassen kann. Wer also ab und zu mit seinem Partner Tasche tauscht, oder zwischendurch ein Vlies oder eine Jacke überzieht muss die Gurte des Tragesystems nicht erst lange anpassen, wie es normalerweise der Fall ist.

Fazit

Für seine kompakten Abmaße bietet der COMO Crosspack 300 von Cullmann erstaunlich viel Platz und fasst sogar eine Kamera mit angesetztem 70-200 mm Teleobjektiv, was für Sling-Taschen dieser Größe alles andere als üblich ist. Wer eine semiprofessionelle Kamera mit angesetztem Batteriegriff oder ein Modell der Profi-Klasse hat muss sich aber nach einer anderen Tasche umschauen, da hierfür die Tiefe der Tasche nicht ausreicht.

Beim Tragesystem hat Cullmann ein interessantes Konzept verwirklicht und dieses auch gut umgesetzt. Das Absetzen der Tasche geht so etwas schneller als bei anderen Sling-Taschen. Dennoch leidet der Tragekomfort nicht darunter. Ganz im Gegenteil, der durchgehend gepolsterte Gurt mit dem breiten Hüftbereich verteilt die Last der Ausrüstung gut. Durch die körpernahe Form der Tasche wirken auch keine großen Hebelkräfte.

Die COMO Crosspack 300 von Cullmann muss sich hinter den Modellen anderer Hersteller nicht verstecken. Auf eine Stativhalterung und zahlreiche Zubehör- und Außentaschen muss man bei ihr zwar verzichten, für unter 60€ erhält man aber eine solide Tasche, die auf das Wesentliche fokussiert ist. Die Verarbeitung ist rundum sehr gut und die stabilen Materialien schützen die Ausrüstung gut vor äußeren Einflüssen. Dass auch Teleobjektive angesetzt in diese Sling-Tasche passen wird für viele, die eine Tasche mit kompakten Abmaßen suchen, eine erfreuliche Eigenschaft sein.

Weitere Produkte von Cullmann findet Ihr auf der Herstellerseite oder in der entsprechenden Kategorie bei bagreview.de !

Wie immer findet Ihr alle Bilder auf der letzten Seite noch einmal übersichtlich in einer Galerie!