Lowepro SlingShot 202 AW Sling-Tasche


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Innenleben, Aufteilung und Fächer

Zu den drei Fächern, welche die erste SlingShot Serie zu bieten hatte, gesellt sich beim Nachfolger ein weiteres Fach hinzu. Neben Kamerafach, Daypack und Außentasche sitzt nun am Deckel des Daypacks ein weiteres kleines Reißverschlussfach, dass für kleine Utensilien wie z.B. ein Handy benutzt werden kann. Wie bereits erwähnt erfolgt der Zugriff hier nicht von oben (bezogen auf die stehende Tasche) sondern von der Seite. Die Orientierung des Reißverschlusses ist also an das Sling-Konzept angepasst.

Ähnlich sieht es bei der Außentasche im unteren Bereich aus. Hier verläuft der Reißverschluss an der linken und oberen Seite, wodurch das Fach sowohl bei stehender SlingShot 2 als auch im nach vorne geschwungenen Zustand gut benutzt werden kann. Da die rechte Seite des Faches nur wenige Zentimeter geöffnet werden kann, können kleine Gegenstände nicht herausfallen. Im Inneren der Außentasche sind zwei Unterteilungen eingearbeitet. Die hintere ist einteilig ausgeführt, wodurch z.B. ein Notizblock untergebracht werden kann. Die vordere Unterteilung ist durch zwei Nähte in drei Bereiche gegliedert. Links zwei Stifthalter und rechts ein weiterer, etwas größerer Bereich. Ansonsten bietet das Fach noch ein wenig Platz für loses Zubehör.

Das neu dimensionierte Daypack beherbergt an der hinteren Wand einen elastischen Netzeinsatz mit elastischem Gummibund. Kleinere Dinge des Alltags können hier verstaut werden und fallen auch beim „Slingen“ nicht aus dem Fach. Auf der Innenseite des Deckels ist ein weiteres Reißverschlussfach eingearbeitet.

Am Boden des Daypacks hat Lowepro ein breites elastisches Band eingearbeitet, das dafür benutzt werden kann einen Gegenstand, der nicht im Daypack herumfliegen soll, zu fixieren. Das macht vor allem bei schwereren oder teuren Gegenständen Sinn, die beim Tragen der Tasche stören würden, wenn sie lose wären. Zum Beispiel kann auf diese Weise der Belichtungsmesser, ein Aufnahmegerät oder ein Navigationsgerät fest im Fach verstaut werden.

Am wichtigsten ist natürlich das Hauptfach. Bei Lowepro kann dieses auf zwei Arten geöffnet werden. Als Sling vor dem Bauch getragen sollten die beiden Kunststoffschnallen mit dem Deckel des Hauptfaches verbunden sein. Diese verhindern, dass sich das Hauptfach nach unten hin öffnet und sichern so den Inhalt. Auf diese Weise erhält man direkten Zugang über den seitlichen Schnellzugriff.

Möchte man den SlingShot 2 vollständig öffnen müssen die Clips geöffnet werden. Das Hauptfach lässt sich dann komplett über die Vorderseite des Rucksackes öffnen. Der Zugang auf den gesamten Innenraum ist dann möglich.

Im Inneren des Hauptfaches, das wie die übrigen Fächer in hellem Grau gestaltet ist, findet man ein modulares System aus Trennelementen vor. Zwei große und drei mittlere Trennelemente teilen den Innenraum in mehrere Abteile für unterschiedlich großes Zubehör. In der Standardausführung ist der Innenraum so gestaltet, dass der Zugriff auf die unteren Einschübe nur bei vollständig geöffnetem Hauptfach erfolgen kann. Wie man das anders und für den Alltag vielleicht optimaler lösen kann, zeige ich noch im Abschnitt Platzangebot, Alltagstauglichkeit und Tragekomfort. Die Anzahl der Trennelemente ist gut gewählt. Mehr Elemente wären für die Größe des Innenraumes zu viel. Mit den vorhandenen Trennwänden lässt sich eine sinnvolle Einteilung für mittelgroße Ausrüstungen realisieren. Dabei sind die Möglichkeiten allerdings dadurch eingeschränkt, dass im Innenraum nur teilweise Raumtrenner angeklettet werden können. Ebenso bieten nur die großen Raumteiler Flächen aus Velourband, die aber ausreichend groß gestaltet sind.

Zwei kleine Extras wurden zusätzlich noch ins Hauptfach eingearbeitet. Beide sind leicht über den Schnellzugriff zu erreichen und können also auch benutzt werden ohne den Rucksack abzusetzen. Zum einen sind im Deckel zwei kleine Einschubtaschen eingearbeitet, in denen jeweils eine Speicherkarte inkl. Hülle Platz findet, zum anderen ist an der Wand, die Hauptfach und Daypack voneinander trennt ein kleines Netzfach integriert, in dem ein eingenähtes Microfasertuch eingesteckt ist. Dieses ist recht groß, so dass man Objektive oder das Kameradisplay einfach reinigen kann, wenn man den Ausrüstungsgegenstand in der Hand nahe über der Öffnung hält. Leider ist das Microfasertuch fest eingenäht und nicht mit Klett oder ähnlichem verbunden, so dass es nicht gewaschen werden kann.

Obwohl der SlingShot 202 AW mit gerade einmal 900 Gramm für seine Größe recht leicht ausfällt, wird bei der Polsterung des Innenraumes nicht gespart. Sowohl die Außenwände als auch die Raumteiler sind dick gepolstert und verleihen dem Sling eine hohe Stabilität. Dies ist auch nötig, da bei vollständig geöffnetem Hauptfach nur noch eine Seitenwand und die Rückseite der Tasche die tragende Funktion übernehmen. Dank der stabilen Außenhülle steckt der SlingShot Stöße gut weg und schützt die Ausrüstung zuverlässig.

Material und Verarbeitung

Die Taschen der SlingShot 2 Serie bestehen aus hochwertigen Kunststoffen. Die Außenseite ist größtenteils aus wasserabweisendem 600D NXT Nylon gefertigt, teilweise wird aber auch Ripstop-Nylon eingesetzt. Dieses zeichnet sich durch eine besondere Strapazierfähigkeit, geringes Gewicht und die Eigenschaft eine Rissausbreitung zu verhindern, aus.

Nicht nur bei der Materialauswahl, auch bei der Verarbeitung zeigt sich Lowepro souverän und stellt seine langjährige Erfahrung unter Beweis. Von außen sind nur wenige Nähte sichtbar, so dass die Beschädigung einer Naht, beispielsweise an Ästen, ausgeschlossen werden kann. Im Inneren sind ein paar Nähte zu sehen. Alle sind sauber gearbeitet und überstehende oder gar lose Fäden sucht man vergebens.

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  1. #1 von Ari am 15. Februar 2011 - 12:56

    Hi!
    Ich überlege, ob ich mir den Slingshot 202 AW kaufe. Um Platz zu sparen würde ich aber gerne ein Tamron 70-300 oder ein Canon 70-300 stehend in der Tasche unterbringen. Beide Objektive werden mit einer Länge von 14,3 cm angegeben. Laut Artikelbeschreibung, mit einer Tiefe der Tasche von 14cm innen, müßte das ja knapp werden. Wie schätzt du das ein? Oder könnte man das Zoomobjektiv auch an einer Canon 60D angesetzt in der Tasche unterbringen, wenn man das hintere Fach heaus nimmt?

    Hoffe du kannst mir helfen!

    MFG, Ari

  2. #2 von bagreview.de am 15. Februar 2011 - 20:59

    Hallo Ari,

    das “stehend” des Objektivs beziehst Du sicher auf den Zustand bei dem der SlingShot 202 AW auf der Rückenfläche liegt. Da wird es mit den 143mm des Objektivs zwar eng, aber es funktioniert.
    Problemlos klappt das Ganze, wenn Du den Innenraum einteilst, wie auf den letzten drei Bildern in diesem Test.

    Angesetzt an die Kamera wird es zwar auch etwas enger, sollte aber auch möglich sein. Darauf schließe ich, weil ich, als ich den SlingShot 202 AW getestet habe, versucht hatte ein 70-200 4 L IS angesetzt an eine 50D hineinzubringen. Die Kombination ist etwas länger als die von Dir genannte und hat knapp nicht hineingepasst.
    Wenn Du das Trennelement, unter dem in den Testbildern das Ladegerät verstaut ist, herausnimmst, steht Dir eine Breite von ca. 22cm zur Verfügung.

    Ich hoffe das konnte Dir etwas weiterhelfen!

    Viele Grüße,
    Sebastian

  3. #3 von Roland Dobritz am 17. März 2011 - 12:44

    Passt eigentlich eine Canon EOS 550D mit Batteriegriff normal hinein …????

    Gruss Roland

  4. #4 von Ralf J. Diemb am 26. März 2011 - 09:20

    Hallo, mir ist bei meiner Slingshot 200 der Plastikverschluss am langen Riemen gebrochen. Leider bekomme ich in keinem Geschäft einen Ersatz. Können Sie mir helfen ?
    Freundliche Grüße
    Ralf J. Diemb

  5. #5 von bagreview.de am 26. März 2011 - 12:22

    Hallo Roland,

    im Test habe ich eine 50D mit Batteriegriff im SlingShot verstaut (siehe Bilder im Abschnitt Alltag). Die 550D ist ne ganze Ecke kleiner als die 50D. Dementsprechend passt es!

    Viele Grüße,
    Sebastian

  6. #6 von bagreview.de am 26. März 2011 - 12:23

    Hallo Herr Diemb,

    ich kontaktiere Sie nächste Woche einmal per E-Mail.

    Viele Grüße,
    Sebastian

  7. #7 von Ralf J. Diemb am 2. Mai 2011 - 20:59

    Hallo Sebastian, leider warte ich immer noch auf eine Kontaktaufnahme.

    Gruß
    Ralf

  8. #8 von Ville am 12. Januar 2012 - 23:07

    Hallo,

    sie schreiben dass die Kombination 50D und Canon 70-200mm F4 L nicht in den Rucksack passt! Kann man es nicht irgendwie umbauen dass es doch passt? z.B. wenn man nur noch 1 zusätzliches Objektiv mitnimmt?

    Gruß
    Ville

  9. #9 von bagreview.de am 13. Januar 2012 - 00:01

    Hallo Ville,

    Ich habe bereits (wenn ich mich nicht täusche im DSLR-Forum) Bilder der SlingShot 202 gesehen, bei denen eine zweistellige Canon-DSLR mit angesetztem 70-200mm 4L im Kamerafach verstaut wurde. Allerdings waren diese Packbeispiele einerseits von der Raumausnutzung und andererseits von der Stoßsicherheit der Ausrüstungsgegenstände eher suboptimal.
    Kann man mit beiden Einschränkungen leben, ist es möglich die von Dir genannte Kombination zu verstauen. In meinem Bericht bezog ich mich auf die Inneneinteilung der Trennwände im Lieferzustand.
    Wenn man das Teleobjektiv nicht unbedingt im angesetzten Zustand verstauen muss, lässt es sich sogar sehr gut verstauen. Dies ist im zweiten Packbeispiel dargestellt.

    Viele Grüße,
    Sebastian

  10. #10 von F-Mounter am 18. Februar 2012 - 01:50

    Passt in die Tasche eigentlich auch eine Nikon Kamera? Oder nur Canon?

    Und das Microfasertuch ist keinesfalls zur Reinigung gedacht, sondern zum Schutz des hinteren Displays während des Tragens: Kamera rein, Microfasertuch über die Kamera legen, Reissverschluss zu und gut.

    Bis auf die Canon-lastigkeit ein schöner Bericht.

    Beste Grüße

  11. #11 von bagreview.de am 24. Juni 2012 - 14:00

    Natürlich passen auch Nikon-Kameras in die Taschen.
    Die “Canon-lastigkeit” zieht sich hier durch die gesamte Testseite. Leider ist das aber dem Umstand geschuldet, dass ich Canon-User bin und mir für Testzwecke keine Ausrüstung zu Verfügung gestellt wird. Ein paralleles Nutzen von Canon und Nikon ist mir zu kostspielig.

    Viele Grüße,
    Sebastian

  12. #12 von Alexander Hammer am 30. Juli 2012 - 10:08

    Hallo Sebastian,

    danke für Deine Mühe und den ausführlichen Bericht über den SlingShot 202 AW. Ich habe mir den SlingShot 202 AW gerade bestellt und bin bei meiner Recherche auf Deine Website gestoßen.

    Eine Off-Topic Frage hätte ich; wie bist Du mit Deinem Sigma 10-20 zufrieden? Das will ich mir jetzt kaufen.

    Danke schon mal

  13. #13 von Stefan Schwermer am 30. November 2012 - 21:15

    Hallo Sebastian,
    herzlichen Dank für die vielen Bag-Reviews. Sie sind sehr informativ und nützlich. Darum möchte ich meine Erfahrung auch weitergeben.
    Ich hatte mir kürzlich die Dörr Mountain pro medium gekauft, mit meiner Olympus E620 incl. 1:2,8-3,5 14-54mm und Tele-Kitobjektiv bestückt. Die Tasche hatte ich mit der “Gürtelschlaufe” an meinem Rucksack befestigt. Bereits am 2. Tag meiner Wanderung war diese Schlaufe bis zur Mitte ausgerissen. Meine Vermutung ist, daß diese Schlaufe nur zum Verstauen des angenähten Hüftgurtes ist, wenn man die Tasche am Schulterriemen trägt. Im Fachgeschäft wurde die Tasche anstandslos zurückgenommen, denn es war dem Verkäufer auch nicht aufgefallen, daß die Schlaufe für eine größere Belastung nicht stabil genug vernäht ist.

    Viele Grüße,
    Stefan

(wird nicht veröffentlicht)