KATA 3N1-20 Sling-Rucksack


« zurück weiter »

Platzangebot, Alltagstauglichkeit und Tragekomfort

Die mittlere Größe der 3N1-Serie hat angenehme äußere Abmaße. Nicht zu groß für den Alltag. Aber ist sie auch nicht zu klein für eine normale Ausrüstung? Nachfolgend wurde die Tasche mit einer Ausrüstung gefüllt, die sich aus Folgendem zusammensetzt:

  • Canon EOS 50D + Batteriegriff BG-E2 + Handschlaufe E1
  • Tamron 28-75 mm f/2.8 (angesetzt)
  • Canon EF 70-200 mm f/4.0 L IS USM (inkl. Hülle)
  • Canon EF 85 mm f/1.8 USM
  • Sigma 10-20 mm f/4.0-5.6 EX DC HSM
  • Canon Speedlite 430 EX (inkl. Hülle)

Als weiteres Zubehör wurden zwei Ersatzakkus, vier AA-Batterien, ein Ladegerät, zwei Speicherkarten, ein 77 mm Filter und ein iPod nano in der Tasche verstaut.

Trotz so vielen Inhaltes bot die Tasche noch einiges an Platz, so dass man ohne großen Aufwand noch weiteres Zubehör unterbringen könnte. Nach einer Umgestaltung, durch die allerdings ein hohes Maß an Stabilität im Innenraum verloren geht, ist es auch möglich das Teleobjektiv im unteren Hauptfach zu verstauen und dafür auf eines der beiden kürzeren Objektive zu verzichten. Das so freie obere Hauptfach kann dann beispielsweise sogar mit einem Canon EF 100-400 mm f/4.5-5.6 L IS USM gefüllt werden. Große Trinkflaschen (hier beispielhaft eine 1 Liter Flasche) gehen quer liegend noch gerade so in das Daypack.

Im Alltag erweist sich der 3N1-20 als ein äußerst praktischer Begleiter. Das Tragesystem ist sehr flexibel. Bei geringer Befüllung lässt sich die Tasche angenehm als Sling tragen. Je schwerer der Inhalt wird, desto eher ist die Rucksack- oder Crossvariante zu empfehlen. Als Crossbag verteilt sich die Last am besten auf die beiden Schultern und die Brust, so dass das Tragen einer schweren Ausrüstung über längere Zeit und längere Strecken problemlos möglich ist. Egal wie man die Tasche trägt, über die seitlichen Schnelleingriffe ist die Ausrüstung immer schnell zu erreichen. Als Crossbag muss lediglich einer der beiden Schulterträger am seitlichen Clip geöffnet werden, dann kann der 3N1 seitlich unter dem Arm hindurchgeschwungen werden. Auch als Rucksack kann die Tasche ohne Absetzen nach vorne geschwungen werden, indem der Hüftgurt geöffnet und ein Träger von der Schulter gestreift wird.

Der Schnellzugriff über die Seite ist praktisch. Da in der standardmäßigen Gestaltung des Innenraumes nicht auf jeden Ausrüstungsgegenstand von der Seite aus zugegriffen werden kann, sollte man sich zuvor überlegen, was man häufiger benötigt und wofür man den Rucksack auch einmal absetzen möchte. Bei angesetztem Batteriegriff und montierter Handschlaufe kann das Herausnehmen der Kamera durch den seitlichen Eingriff allerdings ein wenig fummelig werden. Dieses Manko haben aber wohl die meisten Sling-Taschen gemein.

Den oberen Handgriff benötigt man wohl meist dann, wenn man den 3N1-20 ins Auto einladen oder über eine kurze Entfernung tragen möchte. Ist die Tasche aber schwer beladen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die beiden Reißverschlussschieber des oberen Faches gemeinsam zu einer der beiden Seiten geschoben sind, da es bei mittiger Stellung passieren kann, dass durch den Zug am Handgriff das Hauptfach geöffnet wird.

Fazit

Eine tolle Tasche mit durchdachtem System. Beim 3N1-20 wurde viel Mühe in Details gesteckt. Durch die zwei Hauptfächer und zwei Außentaschen ist der Rucksack sehr übersichtlich. Die einzelnen Fächer sind gut aufgeteilt, so dass man nirgendwo den Eindruck bekommt „da müsste etwas mehr Platz sein“. Wer keine langen Teleobjektive mit sich führen möchte, aber dennoch eine Ausrüstung, die für jeden Einsatzzweck gewappnet ist, dabei haben will, der ist mit dem 3N1-20 gut beraten. Hochwertige Materialien und eine saubere Verarbeitung treffen hier auf höchste Funktionalität. Der 3N1-20 kann um einen Stativhalter ergänzt werden. Außerdem sind zusätzliche Inneneinsätze für eine individuellere Gestaltung des Innenraumes erhältlich.

Update (11.08.2010): Im neuen Artikel zur KATA 3N1-30 wird die größere Version der 3N1-Serie vorgestellt.

Gerne beantworte ich Fragen zum Testbericht oder allgemeine Fragen zum KATA 3N1-20. Zu diesem Zweck könnt Ihr einfach die Kommentarfunktion dieses Artikels benutzen!

Auf der letzte Seite sind alle Bilder dieses Artikels in einer Galerie zusammengestellt.

« zurück weiter »

, , , , , , , , , , ,

  1. #1 von Jan am 2. August 2010 - 12:14

    Nach über einem Jahr im Gebrauch, muss ich feststellen, dass der Kata 3N1-20 drei gravierende Schwächen besitzt:

    - schlechte Anpassbarkeit des Innenraumes bei kleineren DSLRs, es bleibt rechts und links des Kameragehäuses viel nicht nutzbarer Leerraum

    - mangelhafte Haltbarkeit der Klettpunkte an den inneren Verschluß-/Klapplaschen. Diese sind bei normalem Gebrauch bald so locker, dass sie das Gewicht eines leichtes Telezoom nicht mehr halten und sich von alleine öffnen. Mir sind schon zwei Objektive auf diese Art aus dem Sling gefallen.

    - für höhere Beladung >5,0kg plus Stativ (+2,5kg) viel zu schwache und zu weiche Aufpolsterung der Tragegurte

    Gruß

    Jan

  2. #2 von bagreview.de am 4. August 2010 - 08:27

    Hallo Jan,

    danke, dass du deine Erfahrungen mit dem KATA 3N1-20 schilderst.
    Da du die Tasche bereits ein Jahr zu besitzen scheinst, kann es sein, dass du noch ein altes Modell der 3N1-20 besitzt. Ein solches habe ich hier auch im privaten Einsatz. Für diesen Artikel hatte ich allerdings ein aktuelles Modell besorgt.
    Im Artikel bin ich auf ein paar Änderungen vom alten zum neuen 3N1-20 eingegangen.
    Nur damit keine Verwirrung entsteht: Ich spreche nicht vom 3N1-22 oder dem 123-Go 20, beide sind dem 3N1-20 zwar ähnlich, aber andere Modelle. Ich spreche quasi von einer neuen Revision.

    Folgende Änderungen sind mir aufgefallen:
    - Dickeres Material für die Polsterung der Trennwände
    - neu designte Kunststoffschnallen am Kamerafach
    - veränderter Verlauf des Reißverschlusses am Kamerafach
    - Schlaufen zum Stoppen der Reißverschlussschieber am Kamerafach

    Auf deinen zweiten Kritikpunkt hat die neue Polsterung der Trennelemente der zweiten Revision einen großen Einfluss. Durch die dickere Polsterung sind diese nämlich deutlich formstabiler und halten schwerere Objektive besser, als es in der alten Revision der Fall war. Die Klettpunkte der klappbaren Trennelemente wurden aber nicht vergrößert. Ich denke aber, sie sind auch nicht für die Belastung ausgelegt.

    Zu deinem dritten Kritikpunkt:
    Verwendest du den 3N1-20 bei hohem Gewicht noch als Sling-Tasche oder als Rucksack/Crossbag ?
    Ich bin häufig mit ähnlich viel Gewicht unterwegs und verwende dann zwei Schulterträger plus den Hüftgurt.

    Viele Grüße,
    Sebastian

  3. #3 von Michael am 19. September 2010 - 12:14

    Nach einem Jahr mit dem 3n1-20 kann ich dieses Review zu 100% bestätigen. Der Rucksack hat sich als äußerst durchdacht und robust erwiesen.
    Seit einigen Tagen bin ich wegen größerer Ausrüstung jedoch mit dem 3n1-33 unterwegs.

  4. #4 von fumarat am 12. April 2012 - 21:12

    Hi,
    wie würdest du denn den Kata im Bezug auf Diebstahlsicherheit einschätzen?
    Ich meine, im Großstadtgedrängel lassen sie die beiden Schnellzugriffe ja praktisch von jedermann einfach so schnell aufreissen….Und dir Kamera ist dann flöten….

(wird nicht veröffentlicht)