Tamrac 5562 Explorer 200 Schultertasche


Wenn man sich auf die Suche nach Kamerataschen begibt stößt man mit Sicherheit schnell auf Produkte von Tamrac. Der deutsche Vertrieb des kalifornischen Herstellers erfolgt durch das Hapa-Team, die unter anderem auch Tokina, Hoya und Nissin vertreiben. Die von Anfang an speziell für Fotografen entwickelten Produkte von Tamrac haben den Hersteller zu einer der bekanntesten Marken im Bereich der Kamerataschen gemacht.

Ein Produkt aus dem breiten Angebot von Tamracs Schultertaschen soll in diesem Testbericht näher betrachtet werden. Die Tamrac Explorer 200. Die Explorer Serie umfasst insgesamt drei Schultertaschen unterschiedlicher Größe, so dass sich für viele DSLR-Ausrüstungen die Passende finden lässt.

Der Test zur Tamrac Explorer 200 wurde im Rahmen des Specials: Zehn Schultertaschen für eine 550D mit Double-Zoom-Kit verfasst.

HapaTeamVielen Dank an das HapaTeam für die rasche Bereitstellung der Explorer 200!

Äußeres und Design

Bei der Explorer-Serie kann man nicht nur aus drei unterschiedlichen Größen wählen, auch jeweils zwei verschiedene Farben – Blau und Schwarz – stehen zur Auswahl bereit.

Die mittelgroße Explorer 200 misst 29 × 16,5 × 23 cm³ (B × T × H) und bringt dabei 740 Gramm Gewicht mit sich, was für diese Taschenart und –größe dem Durchschnitt entspricht.

Was als Erstes auffällt, ist, dass seitlich an der Tamrac Explorer ein kleines Täschchen befestigt ist. Dieses ist nicht fest angenäht, sondern über Tamracs sogenanntes M.A.S.™, Modular Accessory System™ befestigt. Die mittels Klett befestigte und dadurch auch abnehmbare Zubehörtasche beinhaltet die im Lieferumfang enthaltene Regenhülle, die bei schlechtem Wetter die Kameraausrüstung vor Nässe schützen soll. Das blau-graue Regencape umspannt die Schultertasche vollständig, verhindert dabei aber nicht den Zugriff auf das Kamerafach, da sie Deckel und Taschenkörper separat einkleidet. Mit der Explorer 200 ist es also auch bei schlechtem Wetter kein Problem, schnell an die Ausrüstung zu gelangen.

Der Schultergurt der Explorer-Serie ist abnehmbar und wird mittels zweier Kunststoff-/Metallkarabiner in die seitlichen Kunststoffösen eingehängt. An der Unterseite des fest angenähten Schulterpolsters wurde teilweise eine Gummierung integriert, um ein Verrutschen der Tasche möglichst gut zu verhindern. Die leichte Krümmung im Polster sorgt für einen besseren Sitz auf der Schulter. An beiden Gurtbändern wurden kleine Schlaufen angenäht, die Teil des Strap Accessory Systems™ sind. Auch hier können kleine Zubehörtaschen befestigt werden. Von Tamrac selbst gibt es beispielsweise passende Speicherkarten-, Akku-, Handy- und Filtertaschen.
Oben auf dem Deckel der Tasche ist ein fest gepolsterter und dank einer Gummierung sehr griffiger Handgriff angebracht.

Unten besitzt die Explorer 200 weder eine rutschfeste Gummierung noch irgendwelche Standfüße. Beim Abstellen sollte man also vorsichtig sein, um den Tascheninhalt aktiv vor eindringender Nässe und Schmutz zu bewahren.

Die Explorer 200 ist eindeutig im Tamrac-typischen Design gestaltet. Leicht abgerundete Außenformen und ein aufwändiges Schnittmuster geben der Explorer ein stimmiges Gesamtbild. Das mattschwarze Außenmaterial verleiht der Tasche einen funktionellen Look und die blau-grauen Bänder an den Reißverschlüssen sowie die blau-graue Regenhülle machen die Tasche etwas lebendiger. Mit Logos hält man sich bei Tamrac wie gewohnt zurück. Ein unauffälliger Button an der Front der Explorer, einer an der Vorderseite des Regenhüllen-Täschchens und eine dezente Prägung auf der vorderen Kunststoffschnalle, über die man den Deckel öffnet, sind alle Logos am Taschenäußeren.

Von Außen besitzt die Explorer 200 drei direkt zugängliche Fächer. Ein Frontfach mit Reißverschluss, ein weiteres Reißverschlussfach sowie einen einfachen Einschub an der Rückseite und ein Spannnetz auf der linken Seite der Tasche machen es möglich Zubehör und Alltagsgegenstände jederzeit griffbereit am Mann zu haben.

Innenleben, Aufteilung und Fächer

An das Kamerafach gelangt man erst, wenn man den Kunststoffclip an der Front öffnet und den Deckel nach oben hin aufklappt. Unter dem Deckel verbirgt sich außer dem Hauptfach noch ein Zubehörfach, das wiederum mit einem Reißverschluss geschlossen werden kann. Im Zubehörfach ist ein kleines Organizer-System integriert, das mehrere Einschübe, die für Stifte, Handys und andere Dinge genutzt werden können, bereithält. Die beiden links übereinander angeordneten Fächer gehören zu Tamracs patentiertem Memory & Battery Management System™. Die roten Laschen ermöglichen es den Füllstand der im Fach verstauten Speicherkarten zu symbolisieren. Steckt man die Speicherkarte vor die Lasche ist sie leer, klappt man die Lasche darüber, ist die Speicherkarte voll.

Im Hauptfach sind zwei mittlere und zwei kleine Trennelemente befestigt. Alle Trennelemente können dank der angebrachten Klettstreifen und der allseitig sinnvoll verteilten Flauschbänder im Tascheninneren beliebig befestigt werden. Leider sind die angenähten Klettstreifen und Flauschbänder recht kratzig und fest, weswegen man mit empfindlichen Ausrüstungsgegenständen vorsichtig sein sollte. Die Trennelemente selbst sind, wie der gesamte Innenraum, vorbildlich gepolstert. Dadurch ist die Ausrüstung vor Stößen von außen gut geschützt und auch die eingepackten Ausrüstungsgegenstände können sich nicht gegenseitig beschädigen.

An der Deckelinnenseite ist ein großes Reißverschlussfach angebracht, in dem man Zubehör wie Akkus und Filter bequem unterbringt. Der Reißverschluss ist extra mit einer Lasche überdeckt, dass er die Kameraausrüstung nicht verkratzen kann.

Material und Verarbeitung

Außen wie Innen kommen bei der Explorer-Serie verschiedene, sehr dichte Polyester- und Nylongewebe zum Einsatz. Die Materialien wirken langlebig und sehr widerstandsfähig. Gegen Materialschäden und Verarbeitungsfehler gibt Tamrac eine fünf Jahre lange Garantie.

Die Nähte sind bei Tamrac extrem ordentlich und stabil ausgeführt. Lose Fäden und Verarbeitungsmängel gibt es bei der Explorer 200 nicht. In Punkto Verarbeitungsqualität ist die Tamrac Explorer 200 ein wirkliches Vorbild.

Platzangebot, Alltagstauglichkeit und Tragekomfort

Zum Test wurde die Explorer 200 mit folgenden Ausrüstungsgegenständen befüllt:

  • Canon EOS 550D
  • Canon EF-S 18-55 mm f/3.5-5.6 IS (angesetzt an Canon EOS 550D)
  • Canon EF-S 55-250 mm f/4.0-5.6 IS
  • Canon Speedlite 430 EX Blitzgerät
  • Canon LC-E8 Ladegerät inkl. Netzkabel
  • 2x SD-Speicherkarte inkl. Schutzhüllen
  • 1x Akku Typ Canon LP-E8
  • Objektiv- und Kameradeckel

Die Explorer 200 bietet sehr viel Platz für Ausrüstung. Die Canon EOS 550D passt sowohl mit angesetztem 18-55 mm Objektiv, als auch mit angesetztem 55-250 mm Teleobjektiv problemlos in die kompakte Schultertasche. In der Zubehörtasche lassen sich die Speicherkarten sinnvoll organisieren und die zusätzlichen Einschübe für Stifte- und Zubehör sind hilfreich, um loses Zubehör zu sortieren. In der Fronttasche haben kleine Alltagsgegenstände Platz.

Wer die Regenhülle nicht mitnehmen möchte kann auch ein separat erhältliches Accessoire von Tamrac, wie beispielsweise einen Flaschenhalter, am M.A.S.™ (Modular Accessory System) montieren. Aber auch im seitlichen Netzfach bringt man bequem eine 0,5 Liter Wasserflasche unter.

In Punkto Tragekomfort ist die Tamrac Explorer 200 in Ordnung. Der Tragegurt liegt dank der gekrümmten Form ergonomisch auf der Schulter auf, könnte aber etwas breiter und weicher gepolstert sein. Trotzdem stört und drückt der Gurt der Explorer 200 auch nach längeren Fototouren nicht.

Fazit

In Hinblick auf die Verarbeitung ist die Tamrac Explorer Referenz. Keine losen Fäden, saubere, stabile Nähte und qualitativ hochwertige Materialien mit hoher Dichte. Auch die Polsterung des Innenraumes passt zum sehr guten Eindruck. Einziger Kritikpunkt ist das Klettsystem im Innenraum, das zwar eine flexible Inneneinteilung ermöglicht, aber recht kratzig ist. Weichere Materialien, die komplett klettfähig sind, würden die aufgenähten Flauschbänder überflüssig machen und wären schonender zu Ausrüstungsgegenständen.

Das Ausstattungspaket der Tamrac Explorer 200 beinhaltet zwar kaum Besonderheiten, doch alle Lösungen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und sauber auskonstruiert. Die Regenhülle, die den Zugriff auf das Hauptfach nicht verwehrt ist das Sahnehäubchen der schicken und funktionellen Schultertasche.

HapaTeam
Nochmals herzlichen Dank an das HapaTeam, die mir das Testmuster der Explorer 200 für den Test zur Verfügung gestellt haben!

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